Glyphosat stoppen

Glyphosat zerstört Artenvielfalt

Unterschriftenaktion gegen Glyphosat, Foto: Niemann-Khaliefi
Unterschriftenaktion gegen Glyphosat, Foto: Niemann-Khaliefi

Standanfrage:

 

Offener Brief an Bürgermeister Herrn Bührle und an die Gemeinderatsmitglieder.

 

 

Wir vom Naturschutzbund Bad Boll haben am Weihnachtsmarkt 2015 , -124 Unterschriften für eine pestizidfreie Kommune Bad Boll gesammelt. Die Unterschriftenlisten haben wir  Herrn Bührle überreicht.

 

Leider wurde das Thema Glyphosat im Gemeindrat nicht weiter  besprochen. Angesichts der bedrohlichen Lage,-um 76% sind die Insekten in Deutschland in den letzten 27 Jahren zurückgeganngen. 40 % der Tagfalter sind bedroht,- brauchen wir einen Dialog , mit den Bauern und allen die hier in der Natur tätig sind, um Lösungen zuerarbeiten, um das Artensterben zustoppen. Subventionierte Blühstreifen und finanzielle Unterstützung bei Ernteausfällen wären ein Weg  wieder mehr Natur zu zulassen.

 

Insekten machen 70% aller Tierarten in Deutschland aus. Sie sind Nahrungsgrundlage für viele Vögel, Fledermäuse und Amphibien. Insekten sind für die Bestäubung von Nutzpflanzen notwendig.

 

Denken wir an unsere Nachkommen , die auch ein Recht haben, noch Schmetterlinge, und Vögel, -in der EU ist die Zahl der Brutpaare in der Agrarlandschaft zwischen 1980 und 2010 um mehr als die Hälfte zurückgegangen, in der freien Natur zuerleben.

 

 

Mit freundlichem Gruß

 

für NABU Bad Boll

 

Irmtraut Niemann-Khaliefi

 


Sommergarten von Kay Großwendt, Foto: Niemann-Khaliefi
Sommergarten von Kay Großwendt, Foto: Niemann-Khaliefi

Kay Großwendt sagt: Sogar als Gärtner (Firma Weg ins Grün) brauche ich meinen eigenen Hobbygarten. Das ist für mich mein persönlicher "Weg ins Grün". Die Arbeit mit meinem Ackergärtle, das Eingreifen (Weltthema Unkraut), Gestalten (verändern, weiterentwickeln) ist die eine Seite. Aber das Wilde und Unbändige Wachsen und Wuchern, ist die andere Seite. Dabei entdecke ich immer wieder Neues, Unerwartetes und Schönes. Alle Arbeiten fordern mich heraus - inwieweit Zeit, Aufwand, Ästhetik es lohnen, Unkraut zu entfernen. Beerenobst, Vogelbeeren, Damaszenerrosen geben Vögel, Futter und Schutz. Insektenfördernde Bauerngartenblumen und verschiedene, sogar essbare Unkräuter sind haufenweise dabei. Das bedeutet, ich muss ab und zu streng durchgreifen und Platz schaffen für bedrohte Blumenschätze. Wenn es dann monatelang wild und sehr dicht geworden ist, lasse ich beim jäten, freimachen und ordnen gerne sich selbst überlassene Biotopinseln stehen. Gifte jeglicher Art brauche ich gar nicht.

 

Und Round up (Unkrautvernichter) mit dem Wirkstoff Glyphosat ist selbstredend hoch giftig, nicht nur für Pflanzen und Bodenorganismen. Dieses steht leserlich auf dem Beipackzettel. Darüber hinaus dürfen Round up und Co. nur von geschultem Personal angewendet werden. Aufgrund meiner persönlichen und fachlichen Erfahrung, mit Unkräutern im Nutz- und Ziergarten sind Unkrautvernichter aus ganz verschiedenen Gründen völliger Unsinn, um es klar auszudrücken. Zudem habe ich ja alle Zeit absterbende und tote Vegetation vor Augen. Ein Freund, Lebensmittelchemiker von Beruf, sagte zum Thema Glyphosat: Ist ein Gift vom Markt, wird es durch ein Anderes ersetzt. Umdenken ist erforderlich, um Gifte los zu werden. Umdenken, auch ob ich nun Round up einsetze, oder mechanische Bodenbearbeitung wähle. Zertifizierte Agrarbetriebe wie z.B. Bioland machen erfolgreich vor, wie das geht. Auch ich habe oft nachdenken müssen und kam auf ein interessantes Ergebnis: Wenige Unkräuter machen Mühe, machen mehr Arbeit, diejenigen welche ich nicht dulde, sind an einer Hand abzuzählen. So macht das Gärtnern Spass und zugegeben: Ein winzig wenig mehr Arbeit macht naturnahes Wirtschaften in Wald in Feld und Gärtle -aber lohnt tausendfach! Sogar meine essbaren Unkräuter sind dann giftfrei.